Über Alpakas

Herkunft und Geschichte

Die ersten Funde von Vorfahren der Kameliden, aus denen sich später die so genannten Neu- und Altweltkameliden entwickelten, stammen aus Nordamerika und sind 30 – 40 Millionen Jahre alt.Vor etwa 3 Millionen Jahren sind die Nachfahren der ersten Kamele über die damals noch begehbare Beringstraße zwischen Alaska und Ostsibirien nach Asien ausgewandert. Aus diesen entwickelten sich die heutigen Kamele und Dromedare, die heute als „Altweltkameliden“ bezeichnet werden.

 

In Südamerika entwickelten sich, ähnlich wie in Asien, ebenfalls 2 Formen der Kamele: die kleineren Vicunjas und die größeren Guanacos. Die Domestikation der Alpakas wie auch der Lamas setzte schon um 3000 v. Chr. ein. Während das Lama den südamerikanischen Zivilisationen vor allem als Lasttier diente, wurde das Alpaka wegen seiner Wolle gezüchtet. Bei den Inka galt ein Alpakamantel als Zeichen des Wohlstands; allerdings war der herrschenden Kaste die noch feinere Wolle der Vikunjas vorbehalten. Die Inkas züchteten große Alpakaherden, dies änderte sich mit der Eroberung Perus durch die Spanier. Die Eroberer brachten Schafe mit und zeigten kein Interesse daran, die einheimischen Nutztiere zu erforschen. So wurde das Alpaka zum Nutztier der armen, indianischen Bevölkerung, und war zwischenzeitlich fast ausgestorben. Erst mit der Unabhängigkeit der Staaten Südamerikas erkannte man erneut den Wert des Alpakas. Die Zucht wurde wieder aufgenommen und die Wolle in alle Welt exportiert.
 

Alpakas gehören zur Ordnung der Paarhufer, sowie der Unterordnung der Schwielensohler. In dieser Unterordnung sind sie die einzigen.Es gibt zwei Alpakatypen, das Huacaya und das Suri. Sie unterscheiden sich in der Struktur ihrer Faser: Das Huacaya-Alpaka hat eine feine, gleichmäßig gekräuselte Faser (Crimp) und einige Grannenhaare (Deckhaare), die möglichst fein sein sollten. Das Suri-Alpaka hingegen hat keine Kräuselung (Crimp) in der Faser, das Haar bildet gelockte, gerade Strähnen, die am Tier herabhängen. Dadurch wirken Suris oft schmaler als Huacayas.

 

Wie bei allen Kamelen ist der Körperbau der Alpakas durch relativ langgestreckte, schlanke Beine, einen langen, dünnen Hals und einen kleinen, dreieckigen Kopf charakterisiert. Als Neuweltkamele haben sie keinen Höcker. Sie sind etwas kleiner als Lamas, mit einem Gewicht von etwa 55 bis 65 Kilogramm sind sie vor allem deutlich leichter, Hengste können jedoch bis zu 80 Kilogramm schwer werden. Die Farben der Tiere reichen von reinweiß über beige zu allen Braun- und Rotbrauntönen bis hin zu Grauabstufungen und tiefschwarz. Es gibt außerdem mehrfarbige, gescheckte Tiere in vielen Variationen.

 

Die Lebenserwartung eines Alpakas liegt zwischen 20 und 25 Jahren.
Alle Kameliden können untereinander gekreuzt werden, vermischen sich in der Natur aber normalerweise nicht.
Heute leben die meisten Alpakas in Peru, gefolgt von Chile, Bolivien und Ecuador, vereinzelt aber auch in anderen südamerikanischen Ländern.
Weitere größere Bestände außerhalb Südamerikas finden sich in USA, Australien/Neuseeland und in Europa, hier vor allem in Großbritannien.

Quelle: AAEV